Beileid ausdrücken
Es ist eine Situation, die uns alle immer mal wieder betreffen kann: Ein Freund, Bekannter oder Kollege beklagt einen Todesfall und wir sind unsicher, wie wir uns ihm gegenüber äußern sollen. Denn es ist keineswegs leicht, in einer solch sensiblen Situation die richtigen Worte zu finden und den dem Verhältnis zum Trauernden und zum Verstorbenen angemessenen Ton zu treffen. Damit Sie Ihr Mitgefühl passend zum Ausdruck bringen können, haben wir einige nützliche Ratschläge zusammengetragen:
- Versuchen Sie nicht, Ihr Beileidschreiben unnötig auszuschmücken. Es darf ruhig kurz sein. Wenige von Herzen kommende Zeilen drücken meist mehr aus als ein seitenlanger Brief.
- Bringen Sie zum Ausdruck, was Sie den Trauernden wünschen. Dies kann Kraft für die kommende Zeit sein, aber auch Zuversicht und tröstende Momente der Erinnerung. Sagen Sie, dass Sie an sie denken – sofern Sie es auch ernst meinen.
- Teilen Sie auch Ihre eigenen Gefühle gegenüber dem Verstorbenen mit. Fallen Ihnen Augenblicke mit ihm ein, die Sie in besonderer Erinnerung behalten? Welche sind die Eigenschaften, die Sie am Verstorbenen stets geschätzt haben? Seien Sie offen und ehrlich, aber achten Sie darauf, dass Sie dabei vor allem Positives herausstellen.
- Doch haben Sie stets im Hinterkopf: Nicht immer ist die persönliche Ebene angemessen. Besinnen Sie sich stets auf Ihr Verhältnis gegenüber dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen. Bei Freunden und Verwandten können Sie in der Regel persönlicher formulieren, bei Arbeitskollegen und Vorgesetzten mag oft ein eher formeller Stil der bessere Weg sein.
- Verwenden Sie ruhig auch Zitate, um Ihre Trauer und Ihr Mitgefühl in Worte zu fassen. Aber auch hier sollten sie darauf achten, dass ihre Wahl angemessen ist. Zitate mit religiösem Kontext sind oft schön und trostspendend, jedoch unangebracht, wenn der Verstorbene und die Hinterbliebenen nicht gläubig sind.
Außerdem möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Formulierungshilfen zur Hand geben:
Die Anrede
An Freunde und Bekannte
- Liebe Katharina/Lieber Thomas,
An Vorgesetzte und Kollegen
- Sehr geehrte Frau Doktor Krüger,
- Sehr geehrter Herr Büttner,
Der Einstieg
An Freunde und Bekannte
- Ich kann/Wir können noch nicht fassen, dass Dein Bruder einen tödlichen Unfall hatte/uns für immer verlassen hat.
- Wir sind sehr traurig, dass Marie nicht mehr unter uns ist.
- Mit großer Bestürzung habe ich vom tragischen Tod Deiner Tochter erfahren.
An Vorgesetzte und Kollegen
- Zum Tode Ihres Mannes sprechen wir Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus.
- Mit großem Bedauern haben wir heute vom Tode Ihrer Frau Mutter erfahren.
- Zu dem schweren Verlust durch den Tod Ihrer Frau spreche ich Ihnen mein herzliches Beileid aus.
- Wir teilen mit Ihnen den schmerzlichen Verlust, den Sie durch den Tod von … erleiden müssen.
Wertschätzung der/des Verstorbenen
Wenn Sie die verstorbene Person gut oder sehr gut gekannt haben, fallen Ihnen sicher spontan Eigenschaften oder Erlebnisse ein, die Sie besonders geschätzt haben und die Ihnen unvergesslich bleiben werden.
- Sie war meine beste Freundin, ich werde sie nicht vergessen.
- Wir hatten ihn sehr gerne. Die Lücke, die er hinterlässt, wird nur schwer zu schließen sein.
Wenn Sie ein Kondolenzschreiben für einen Kollegen oder Vorgesetzten formulieren, könnten Sie das etwa so tun:
- In all den Jahren unserer Zusammenarbeit haben wir seine faire, herzliche Art und vor allem seine fachliche Kompetenz geschätzt.
- Wir können wohl kaum ermessen, welchen Verlust sein Tod für Ihr Unternehmen darstellt.
- Viele Menschen werden sich dankbar und liebevoll an sie erinnern.
- Alle, die sie kennen durften, haben ihre ganz besondere Ausstrahlung und Hilfsbereitschaft geschätzt.
Der Schlussgruß
Was wünschen Sie Ihren Freunden/den Hinterbliebenen jetzt? Einhalt, Ruhe, Zeit zur Verarbeitung der Trauer? Möchten Sie ein Hilfsangebot formulieren? Auch dies passt sehr gut an den Schluss.
- Sei umarmt
- Mit stillem Gruß
- In tiefer Trauer und innigem Mitgefühl
- Ich bin sehr traurig und in Gedanken bei Euch.
- Ich bin für Dich da, wenn Du mich brauchst.
Stehen Sie dem/den Trauernden nicht ganz so nahe, formulieren Sie den Schluss etwas distanzierter:
- Wir fühlen und trauern mit Ihnen.
- Ich wünsche Ihnen all die Kraft, die Sie jetzt brauchen, um das Leben allein zu meistern.
- Ich kann nur ahnen, wie groß Ihr Schmerz und wie tief Ihre Trauer ist.